Dubfire ft. Miss Kittin – Exit, sphärisch und geradlinig in Einem

Unter dem Namen Ali Shirazinia kennt ihn wohl kaum jemand. Dubfire ist dagegen ein Begriff für extravagante Tanzmusik.

Der gebürtige Iraner Ali Shirazinia ist Produzent und DJ in einer Person. Und auch noch Mitglied des Produzentenduos Deep Dish.

Als Solokünstler wurde der heute 43 Jährige im Jahr 2007 durch seinen Track „RibCage“ bekannt.

Dubfire ft. Miss Kittin - Exit
Dubfire ft. Miss Kittin – Exit

Mit seinem ebenfalls iranischen Kollegen Sharam Tayebi legt Dubfire seit den 1990er Jahren als Duo Deep Dish auf. Zwischenzeitlich schufen sie zwei Alben und insgesamt 18 Singles sowie unzählige Remixe.

Miss Kitten, die zweite Künstlerin des Tracks „Exit“ heißt mit bürgerlichen Namen Caroline Hervé und stammt aus Frankreich.

Unter ihrem Künstlernamen „Miss Kitten“ verwirklichte sie in der Vergangenheit bereits Projekte mit DJs und Produzenten aus der ganzen Welt. Unter anderem nahm sie mit Größen wie Sven Väth, Laurent Garnier und Felix da Housecat House- und Techno-Tracks auf.

Zusammen mit Sven Väth feierte Miss Kitten im Jahr 2001 ungeahnte Erfolge mit einer Coverversion des Hits „Je T’Aime… Moi Non Plus“. Als DJane hat sie seitdem einen festen Platz in die Szene.

Die Zusammenarbeit mit Dubfire passt für „Exit“ also ganz gut ins Bild.

Als zwei etablierte Sound-Künstler vereinen Miss Kitten und Dubfire ihre musikalischen Stile. Entstanden ist eine Symbiose aus House und Techno.

Den Song „Exit“ hörst du in Folge 57 des Houseschuh Podcasts.

Exit dekonstruiert

„Exit“ entführt sich für zehn Minuten aus dem aus dem Alltag, in die Welt von Elektro und House.

Nach knapp einer halben Minuten übernimmt die Bassdrum den Rhythmus.
Klassisch baut sich Titel im 4/4 Takt auf,

In regelmäßigen Abständen vollführt sich ein Klangwechsel, wodurch der Track der Houselinie treu bleibt.

Durch die Variationen der erzeugten Klangwelten wirkt der Track in jeder Minute neu, wenn er sich auch oft wiederholt. Somit wird der Hörer facettenreich an den Beat herangeführt und verinnerlicht diesen, mit elektronischen Kapriolen verzierten Grundschlag.

Miss Kittin liefert ab der ersten Minute die stimmliche Untermalung, welche durch Verzerrungen und Überlagerungen einerseits hektisch, jedoch auch sphärisch klingt.

Der Text begegnet erst eintönig, der Titel wird mehrfach wiederholt und nach circa einer weiteren Minute wird in einen Satz übergeleitet. Diese Abwechslung wird aufgrund des gleichbleibenden Beats nicht als Bruch empfunden.

Die stimmlosen Zwischenphasen wirken wie Verschnaufpausen, auch wenn der Rhythmus drückend weiterläuft.

Erst in der fünften Minute ist eine Art Peak eingebaut. Das geschieht hier durch massive Verzerrungen, welche eine vermeintliche Beschleunigung aufkommen lässt.

Im zweiten Teil des Tracks wiederholen sich die musikalischen Motive, die wir bereits vom Anfang kennen.

Typisch für lange DJ-Tracks ist das Outro des Songs. Schritt für Schritt werden die Instrumente und Spuren reduziert, wodurch sich die Klangvielfalt reduziert und das Spektrum frei macht für den Mix zum nächsten Lied. Und für ganz ambitionierte Mixer endet der Fade-Out-Teil mit einem Grundbeat.

Das Label SCI+TEC veröffentlichte „Exit“ Ende Juni 2014.

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