„The Beat“ ist Tech-House, der mit jeder Menge analogem Charme daher kommt. Keine Effekte, kein Schnickschnack, dafür eine dicke Packung Clubmusik.
Der Bass schiebt den Song tüchtig an. Und dichte Beats lassen kaum Platz für andere Elemente. Darüber säuseln Strings und dazwischen wabert ein Synthesizer.
Das wichtigste Element im Track sind die Vocals, die von DJ Pierre stammen. Sie sind sehr lässig und klassisch gemacht und skandieren:
„The Beat,
The Bass,
The Music,
The Sound“
Als würden sie direkt von einem analogen Sampler abgefeuert werden.
Warum verweise ich nun so oft auf die Einfachheit der ersten House-Produktionen? Das liegt bestimmt an DJ Pierre.
Acid-House, wer hats erfunden?
DJ Pierre ist ein echtes Urgestein und gilt als Mit-Erfinder des Acid-House. Mit bürgerlichem Namen heißt er Nathaniel Pierre Jones. In Chicago erlebt er die Anfänge der House-Music.
Dort gründete er Mitte der 1980er Jahre die Gruppe Phuture, zusammen mit seinen Freunden und DJ-Kollegen Earl „Spanky“ Smith und Herbert „Herb J“ Jackson.
Im Jahr 1987 landeten sie einen riesigen Hit. „Acid Tracks“ gab dem neuen Stil „Acid House“ seinen Namen. Also diesem Stil, der im Wesentlichen auf dem Zwitschern und Blubbern des Synthesizers TB 303 von Roland basiert. Und der bis heute elementarer Bestandteil der Techno- und Housemusic ist.
1990 verließ DJ Pierre seine Heimatstadt Chicago und arbeitete kurz als A&R-Manager beim Plattenlabel Strictly Rhythm.
Bis heute ist DJ Pierre die Galionsfigur des Acid House. Er ist bereits jetzt eine Legende.
Supernova Italy
Die Karriere von Supernova begann ein paar Jahre später – auf der anderen Seite des Atlantiks.
Die Italiener Emiliano Nencioni & Giacomo Godi waren zu Beginn der 2000er-Jahre jeweils als Solokünstler erfolgreich. Sie schlossen sich zusammen und veröffentlichten zwei erfolgreiche Alben.
Es folgten Releases auf Lapsus Music, Defected, Great Stuff, Tronic sowie Strictly Rhythm. Außerdem arbeiteten sie mit der Hip-Hop-Ikone Grandmaster Melle Mel zusammen.
Im Jahr 2013 remixten Supernova den Song „Come Together“ von DJ Pierre. Alle drei scheinen sich zu verstehen, denn als neueste Zusammenarbeit brachten sie ein Jahr später „The Beat“ heraus.
Ob es nun daran liegt, dass hier alte Hasen am Werk sind. Oder weil unnötiger Ballast aus dem Song weggelassen wurde: „The Beat“ ist schlichtweg super. Wahrscheinlich liegt es an beidem.
„The Beat“ spiele ich in zwei Podcast-Folgen:
Den kompletten Song kannst du dir auch bei iTunes anhören, erschienen auf dem Ibiza Underground Sampler.