Sailor & I – Turn Around (Âme), produziert in Schweden, remixed in Berlin und veröffentlicht in Rom

Sailor & I - Turn Around (Âme), produziert in Schweden, remixed in Berlin und veröffentlicht in Rom
Sailor & I – Turn Around (Âme)

Deephouse vom Feinsten. Dem deutschen Deepdance-Projekt Âme ist ein schöner, sehr gut tanzbarer Remix des Titels „Turn Around“ von Sailor & I gelungen.

Hinter dem Projekt Sailor & I steckt der in Stockholm lebende Musikproduzent Alexander Sjodin. Schon seine Original-Version ist eine schön anzuhörende und chillig-ätherische Elektro-Nummer.

Vor allem der Âme-Remix sorgte für größere Aufmerksamkeit und landete in den Playlisten diverser DJs in ganz Europa.

„Turn Around“ beginnt zunächst sehr minimalistisch, unter dem Einfluss eines tickenden Metronoms. Nach etwas mehr als einer Minute entwickelt sich der Song zu einer melodisch-ansprechenden Klangkomposition.

Hinzu kommt eine expressive Männerstimme, die den Vocalpart übernimmt und sich fantastisch in das Gesamtgefüge integriert.

Der Song kommt ohne große Effekthascherei aus. Aufgrund seiner schlanken Struktur ist der Track ein musikalischer Schatz, der zu den richtig guten Nummern in diesem Jahr im Deephouse-Bereich gehört.

Das Ganze unterlegen Âme mit ihren Beats und machen daraus einen richtigen Dancefloor-Kracher.
Besonders schön ist, dass Âme mit ihrem Remix ein völlig neues Stück geschaffen haben. Dabei gehen sie behutsam mit den Zutaten um, die das Original von „Turn Around“ ausmachen. Sie drängen den Original-Sound nicht in den Hintergrund.

Berliner Remix-Künstler

Hinter dem Namen Âme verbergen sich die beiden Berliner Produzenten Christian Rädle und Frank Wiedemann. Der Name Âme ist das französische Wort für Seele.

Rädle und Wiedemann arbeiten bereits seit dem Jahr 2003 zusammen. In dieser Zeit brachten sie acht eigene Alben und eine Vielzahl an Singles heraus.

Ihre Dienste als Remixer sind richtig gefragt. So haben Âme unter anderem eine neue Version von Mike Oldfields „Tubular Bells“ oder von Jazzanovas „Glow And Glare“ geschaffen.

Auch für DJ Gregory und den britischen House-Produzenten Akabu durften die beiden Produzenten schon an die Remix-Regler.

Die bekannteste Eigenproduktion von Âme ist „Rej“ aus dem Jahr 2005.

Stockholm-Rom, eine europäische House-Achse

Das italienische Label „Life and Death“ veröffentlichte den Âme-Remix zusammen mit der Original-Version auf der gleichnamigen „Turn Around“-EP. Darauf packte Alexander Sjodin auch den Track „Boys & Girls“, der ebenfalls super gut ins Ohr geht.

Im Houseschuh Podcast Folge 50, der Deep House Jubiläumsausgabe spiele ich diesen „Sailor & I – Turn Around (Âme)“. Bei iTunes kannst du die ganze EP anhören.

Von Sailor & I erschien auf „Life and Death“ bereits die Debüt-Single „Black Butter“, die in der internationalen House-Szene im vergangenen Jahr viel Beachtung fand.

Seit dem Jahr 2010 residiert das Label in Rom und brachte in den vergangenen Jahren schon so manche Elektro-Perle auf den Markt.

Alexander Sjodin ist ebenfalls schon seit einigen Jahren im Musikgeschäft tätig. In der schwedischen Elektroszene ist er kein Unbekannter. So arbeitete er in der Vergangenheit mit mehreren Künstlern zusammen und wirkte als Komponist bei der Produktion von Spielfilmen mit.

Ein weiteres Musikprojekt von Alexander Sjodin trägt den Namen Monde Idéal.

In Europa scheint sich eine Achse der House-Musik herauszukristallisieren, produziert wird in Schweden, die Remixe kommen aus Deutschland und dann wird die House-Perlen in Italien veröffentlicht. Der multinationale Touch gefällt mir.