Jerome Robins & Dolly Rockers – What About My Love (Etienne Ozborne & Peter Brown)

Funk ist eine der Wurzeln, aus denen Housemusic gewachsen ist. Deshalb ist er eine von Houseproduzenten oft zitierte Quelle. Den Tracks verleihen die Samples von Funksongs dann das, was gemeinhin und irgendwie ja auch logisch als Funkyness bezeichnet wird.

So geschehen ist es bei „What About My Love“ von Jerome Robins und den Dolly Rockers, das von Etienne Ozborne und Peter Brown geremixed wurde. Einer Nummer, die ziemlich funky und ganz schön wirkungsvoll ist.

Jerome Robins & Dolly Rockers - What About My Love (Etienne Ozborne & Peter Brown)
Jerome Robins & Dolly Rockers – What About My Love (Etienne Ozborne & Peter Brown)

Allerdings haben sich die beiden Produzenten nicht an direkt an der Quelle bedient, sondern verwerteten Bläser-Samples „aus zweiter Hand“. Das von ihnen gesamplete „Lola’s Theme“ von den Shapeshifters ist eine lupenreine, gut zehn Jahre alte Houseproduktion.

Und die enthält wiederum das Bläser-Sample von einer Funkscheibe. Genauer gesagt Johnnie Taylors „What about My Love“ aus dem Jahr 1982. Den gleichen Titel haben Jerome Robins und die Dolly Rockers dann ihrem Lied gegeben. Was wohl eine Respektsbekundung ist, oder zumindest eine würdigende Geste.
Es liegt also quasi eine Art indirektes Sampling vor: Sampling von bereits Gesampleten.

Aber nun genug der Produktionsanalyse, schließlich geht es um Musik. Und zwar um ziemlich gute.

Der fordernde Beat mit seinen dezenten Percussions ist eine unweigerliche Aufforderung zum Tanzen. Schon bevor die ersten Schnipsel der markanten Bläser auftauchen. Vereinzelt kommen diese nach und nach hinzu und werden dann in der folgenden Bridge schön in Szene gesetzt.

Ein Liftoff steigert die Spannung bevor dann der Beat mit einer warmen Bassline dropped. Und spätestens da muss man dann dem Zucken in den Beinen nachgeben oder sich zum Dancefloor bewegen. Nach einigen Takten mit dichtem Groove folgt eine weitere Bridge mit spektakulärem Liftoff und wieder den Trompeten, ehe es dann erneut zur Sache geht.

Das alles ist dermaßen verdichtet und kompakt produziert, dass man sich praktisch nicht entziehen kann.

Der „What About My Love“ Remix ist ein Stück, das zur Peak Time seine ganze Wirkung entfaltet. Oder es macht den Moment zur Peak Time, wenn es gespielt wird – je nachdem. Super gemacht, Etienne Osborne und Peter Brown.